
Die 5 schlimmsten Seuchen der Geschichte
Pest, Pocken oder Spanische Grippe – Epidemien und Pandemien gibt es nicht erst seit Corona. Blickt man in der Geschichte zurück, gab es immer wieder Ausbrüche von Krankheiten, die sich zu Seuchen entwickelten und für den Tod vieler Menschen verantwortlich waren.
Aber seit wann gibt es eigentlich Infektionskrankheiten dieser Art und welche waren die Schlimmsten?
Seit wann gibt es Infektionskrankheiten?
Wissenschaftlichen Untersuchungen zu Folge existieren Pandemien nicht bereits seit Beginn der Menschheit. Man geht davon aus, dass Infektionskrankheiten erst entstanden sind, nachdem Menschen sesshaft wurden und auf engem Raum zusammen lebten.
Pandemien gab es demnach wohl sogar erst noch später, als die Menschen mobiler wurden und Handelsbeziehungen über Länder hinweg ausbauten. Die Globalisierung macht uns also auch angreifbar. Die Vielzahl von internationalen Kontakten oder Fernreisen machen heutzutage eine schnelle Verbreitung von Krankheiten möglich.
Epidemie, Pandemie oder Endemie?
Der Begriff Seuche wird im Duden als sich schnell ausbreitende, gefährliche Infektionskrankheit definiert. Mediziner unterscheiden drei Formen von Seuchen hinsichtlich der zeitlichen und räumlichen Ausdehnung. Diese nennt man Epidemie, Pandemie und Endemie.
Epidemie
Der Begriff Epidemie bezeichnet eine in einem bestimmten, begrenzten Verbreitungsgebiet auftretende Erkrankung. Typisch ist, dass eine große Zahl von Menschen gleichzeitig betroffen ist.
Meistens lösen Infektionserreger (Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten) Epidemien aus.
Pandemie
Die Pandemie ist eine Form der Epidemie. Im Gegensatz zur Epidemie beschränkt sich die Pandemie aber nicht auf ein begrenztes Gebiet, sondern breitet sich über Länder hinweg oder sogar weltweit aus. Allein im letzten Jahrhundert gab es drei große Pandemien: Die Spanische Grippe (1918-1920), die Asiatische Grippe (1957-1958) und die Hongkong-Grippe (1968-1970).
Endemie
Der Begriff Endemie ist wohl der Unbekannteste der drei Formen. Unter Endemie versteht man das häufige Auftreten einer Krankheit in einem begrenzten Gebiet oder einer begrenzten Population. Im Gegensatz zur Epidemie und Pandemie ist das Auftreten der Krankheit aber zeitlich unbegrenzt. Ein typisches Beispiel für die Endemie ist Malaria.
Was waren die Schlimmsten?
Platz 5: Pocken

Pocken, auch Blattern genannt, sind eine Infektionskrankheit, bei der sich rote Flecken auf der Haut und den Schleimhäuten bilden. Aus den Flecken entwickeln sich mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts traten Pocken in schlimmen Epidemien auf. Der genaue Ursprung der Seuche ist unbekannt. Erst die Einführung der Impfung minderte das Auftreten der Pocken. Die Pocken sind die erste Krankheit, gegen die eine wirksame Impfung entwickelt wurde.
1967 rief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Kampagne zur Ausrottung der Pocken aus. Am 08. Mai 1980 verkündete sie dann offiziell: „there is no evidence that smallpox will return as an endemic disease“ (es gibt keine Hinweise darauf, dass es eine endemische Rückkehr der Pocken geben wird). Aber ganz von der Bildfläche ist der Virus nicht verschwunden. Weltweit gibt es zwei Labore, die den Pockenvirus noch vorrätig haben. Dazu zählen die Amerikanische Seuchenbehörde in Atlanta und das Staatlich-Russische Forschungszentrum für Virologie und Biotechnologie bei Novosibirsk.
Platz 4: Malaria

Malaria zählt zu einer der bekanntesten Endemien. Sie ist eine weltweit in tropischen, teils auch subtropischen Regionen verbreitete Infektionskrankheit. Vor allem in Afrika ist die Krankheit weit verbreitet. Ein Parasit, der durch weibliche Stechmücken (Malariamücken) übertragen wird, ruft die Krankheit hervor. Jährlich infizieren sich Millionen Menschen mit Malaria. Mehrere Hunderttausend sterben an den Folgen der Infektion. Anfängliche Krankheitssymptome sind Fieber. Wird Malaria nicht behandelt werden die Organe nicht mehr richtig mit Sauerstoff versorgt. Die Folge: Sie versagen oder der Erkrankte fällt ins Koma. Bis jetzt gibt es noch keine Impfung gegen Malaria. Daher empfiehlt das Auswärtige Amt bei Reisen in Malaria-Gebiete Prophylaxemaßnahmen. Dazu zählen die Vermeidung von Mückenstichen und die medikamentöse Malariaprophylaxe.
Platz 3: Pest

Die Pest ist eine schwere Infektionskrankheit, die durch Bakterien ausgelöst wird. Die häufigste Form der Pest ist mit 80-95% aller weltweit verzeichneten Fälle die sogenannte Beulenpest. Sie wird durch Flohbisse übertragen. Charakteristisch und namensgebend sind Schwellungen von Lymphknoten, die unter Freisetzung einer infektiösen Flüssigkeit platzen können. Die größte Pest-Pandemie gab es im Mittelalter zwischen den Jahren 1347 und 1352 in Europa. Im 16. Jahrhundert etablierte sich schließlich der Begriff „Schwarzer Tod“, der die schlimmen Ausmaße der Pest-Plage des 14. Jahrhunderts beschreiben sollte. Der „Schwarze Tod“ war für das Sterben von schätzungsweise 20 bis 25 Millionen Menschen verantwortlich, was in etwa einem Drittel der europäischen Bevölkerung entsprach.
Platz 2: AIDS

Die Krankheit AIDS ist ein Immunschwäche Syndrom, dass 1981 zum ersten Mal beschrieben wurde. Unter Syndrom versteht man das Auftreten mehrere Symptome und Erkrankungen gleichzeitig. Dazu zählen zum Beispiel Lungenentzündungen, Fieber, Durchfall oder Nachtschweiß. Die Krankheit wird durch eine unbehandelte HIV-Infektion ausgelöst. HIV steht für „Human Immunodeficiency Virus“. Er ist ein Krankheitserreger der bestimmte Zellen im Körper befällt und das Immunsystem schwächt. HIV kann durch ungeschützten Sex oder den Kontakt mit Blut übertragen werden.
Die Einnahme von HIV-Medikamenten kann AIDS heutzutage verhindern oder sogar rückgängig machen. Sie unterdrücken die Vermehrung des Virus im Körper und verhindern so den Ausbruch der Krankheit. Ist die HIV-Therapie erfolgreich, kann das Virus selbst beim Sex nicht übertragen werden und das Virus ist auch im Blut nicht mehr nachweisbar. Aus dem Körper entfernt werden kann HIV bislang allerdings nicht, weshalb die Medikamente ein Leben lang eingenommen werden müssen. Schlimmer als das Leben mit der Krankheit wiegen jedoch meist die sozialen Folgen in Form von Diskriminierung und Ausgrenzung. Viele Menschen haben Angst vor der Krankheit, weil es in der Gesellschaft immer noch nicht genug Aufklärung über HIV und AIDS gibt.
Platz 1: Spanische Grippe

Die wohl schlimmste Pandemie in der Geschichte der Menschheit war die Spanische Grippe. Zwischen 1918 und 1920 starben durch die Infektionskrankheit mehr Menschen als während des Ersten Weltkriegs. Die Schätzungen der Todesfälle liegen zwischen 20 und 100 Millionen. Da in vielen Ländern keine Dokumentation der Todesfälle stattfand und eine Vielzahl an Menschen gleichzeitig verstarb ist eine genaue Zahl unbekannt. Der Ursprung der Grippe ist nicht genau geklärt. Der Name lässt vermuten, dass die Grippe aus Spanien kam – das ist jedoch nicht der Fall.
DER URSPRUNG DES NAMENS:
Den Zusatz „Spanisch“ erhielt die Krankheit, weil eine Zeitung in Madrid im Mai 1918 zum ersten Mal von der rätselhaften Krankheit berichtete, an der unzählige Menschen starben. In anderen Ländern gab es auf Grund der dort herrschenden Zensur keine Berichterstattung über die Krankheit. Während des Krieges hatte man Angst, dass sich schlechte Nachrichten negativ auf die Bevölkerung und Soldaten auswirken könnte.


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